Lourdes
Das Tor zu den Pyrenäen sowie zum inneren Frieden
Lourdes, ein wundervoller Ort im Südwesten von Frankreich, nahe der Grenze zu Spanien, ist ein Ort der Besinnung, der Stille aber auch des Tourismus. Er ist einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte der Welt. Jung und Alt, Kranke und Gesunde, Menschen verschiedener Hautfarben und Nationalitäten sind hier anzutreffen. Viele kommen das erste Mal, andere zum zehnten oder zwanzigsten Mal.
Neben dem „magischen“ Ort, dem man sowohl die Marienerscheinung als auch eine Wunderheilung zuschreibt, bietet sich dem Besucher eine sowohl moderne, offene Stadt als auch ein Wunderwerk der Architektur. Hinzu kommt, dass man hier das Tor zu einer der atemberaubendsten Landschaften – den Pyrenäen – findet.
Wunder gibt es immer wieder….
Seine Berühmtheit hat die Stadt einem damals 14-Jährigen Mädchen aus armen, einfachen Verhältnissen namens Bernadette Soubirous zu verdanken, die im Jahre 1858 wie so oft zum Holzsammeln an die Grotte von Massabielle bei dem Fluss Gave du Pau ging. Zu dieser Zeit war das eine Stelle, wo hauptsächlich Schweine gehütet und Müll verbrannt wurde. Bernadette erschien hier gleich mehrmals eine „Dame“, die sie als Mutter Gottes erkannte. Während einer dieser Marienerscheinungen forderte die „Unbefleckte Jungfrau“ das Mädchen auf, aus einer bis dato nicht vorhandenen Quelle zu trinken. Gleichzeitig räumte Maria dem Wasser eine Heilwirkung ein.
Das erste, anerkannte Wunder war die Heilung Catherine Latapie Chourats, deren teilweise gelähmter Arm nach dem Eintauchen in besagtes Wasser wieder gesund war. Erst vier Jahre nach der Marienerscheinung erkannte die Kirche durch Bischof Bertrand-Sévère Laurence von Tarbes die Wundertätigkeit des Wassers an. Rund 7.000 Heilungen wurden bislang gemeldet, wovon knapp 70 bis heute anerkannt wurden.
Alljährlich unternehmen Millionen von Menschen aus aller Welt eine Wallfahrt an den Ort der Wunderheilung. Viele davon sind krank und gebrechlich und erhoffen sich von dem dortigen Wasser Heilung. Aber auch gesunde und zufriedene Menschen finden den Weg nach Lourdes; sei es aus Sensationslust, sei es aus Dankbarkeit oder aus purem Interesse. Zahlreiche Jugendgruppen aber auch Seniorenreisen haben den Ort zu ihrem Ziel erkoren. Eines haben jedoch alle gemeinsam: Eine Reise, eine Wallfahrt an diesen wundersamen Ort ist ein Erlebnis, das keiner missen möchte.
Senioren erleben die Großartigkeit eines ganz besonderen Ortes
Waren es früher in erster Linie alte und gebrechliche Senioren, die eine Wallfahrt nach Lourdes unternahmen und insgeheim hofften, dass sie nach der Rückkehr in die Heimat wieder gesund und frei von Altersbeschwerden sind, so zieht es heute immer mehr durchaus als fit zu bezeichnende ältere Menschen nach Frankreich an diesen geheimnisvollen Ort. Viele von ihnen haben bereits einmal in ihrem Leben eine der zahlreichen Nachbildungen der Lourdes-Grotte gesehen. Etliche der jährlich rund fünf bis sechs Millionen Besucher zünden dabei eine der teils überdimensionalen Kerzen an oder nehmen ein Bad im Quellwasser.
Gut organisierte Seniorenreisen in Form einer Wallfahrt haben den großen Vorteil, dass man in einem fremden Land, zumeist unter Begleitung eines Arztes, selbst in hohem Alter angstfrei und sicher etwas erleben kann, was man nie wieder vergessen wird. Und wer weiß, vielleicht hilft das dort kostenlos erhältliche Wasser sogar gegen das ein oder andere Leiden.
Dieses einmalige, emotionale Erlebnis, kann man nicht beschreiben, man muss es einfach selber erleben: Hunderte, ja Tausende Menschen, krank oder gesund, wandeln in dem dortigen „heiligen Bezirk“ in stiller Einkehr umher oder werden im Rollstuhl geschoben, unterschiedliche Nationen und Generationen gehen friedlich vereint einem gemeinsamen Interesse nach – Stille trotz Trubel.
Die „Site des sanctuaires“ – der Heilige Bezirk – umfasst die Grotte der Marienerscheinung, die Quelle mit dem wundertätigen Wasser, welche heute zum Schutze mit Glas bedeckt ist, die Bäder – les piscines -, das Krankenhaus für die kranken Pilger der Wallfahrt sowie die Mariä-Empfängnis-Basilika und zwei weitere große Kirchen.
Die Grotte selber ist zunächst recht unscheinbar und nicht geschmückt. Oben in einer Ecke steht die berühmte Marienstatue von Joseph-Hugues Fabisch. Genau dort soll die „Unbefleckte Jungfrau“ damals Bernadette erschienen sein. Vor der Grotte befinden sich einige Bänke, die zur Andacht und Ruhe einladen. Die komplette Esplanade ist behindertengerecht ausgelegt. Das älteste Bauwerk ist die im Jahre 1866 geweihte Krypta. Die imposante Mariä-Empfängnis-Basilika – die Basilika Notre-Dame-de-l’Immaculée-Conception – wurde auf dem Felsen der Massabielle-Grotte erbaut. Wahrzeichen des Platzes aber dürfte die Rosenkranz-Basilika mit der beeindruckenden vergoldeten Krone auf der Kuppel sein. Vor ihr befindet sich der gleichnamige Platz mit der gekrönten Marienfigur, welcher auch bekannt ist als Prozessionsplatz. Besonders sehenswert ist ebenfalls die unterirdische Saint-Pie X-Basilika, welche ganzen 25.000 Personen Platz bietet und besonders durch ihre Schlichtheit beeindruckt. Auf der anderen Flussseite befindet sich die neue Kirche St-Bernadette. Sie soll genau an der Stelle stehen, wo das Mädchen seine letzte Erscheinung hatte. Ein angrenzender Kreuzgang ist für religiöse sowie kunstbegeisterte Menschen ein Muss.
Ein Besuch in der von Souvenirläden überladenen Innenstadt sollte nicht fehlen. Ebenso ist ein Abstecher in das benachbarte Tarbes sowie in die angrenzenden Pyrenäen ratsam. Zahlreiche, weniger namhafte, idyllische Pyrenäenorte laden dort zum Verweilen ein.